Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie: Das BGM des Genoverband e. V.

BGM! Ja, aber richtig!

Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist mehr als ein Obstkorb im Pausenraum.

Das weiß auch Marco Schulz, Vorstandsmitglied und Personalvorstand des Genoverband e. V. – und er hat dafür gute Gründe.

Mit rund 2.500 Mitarbeitenden in ganz Deutschland betreibt der Genoverband seit über zehn Jahren ein BGM, das messbare Erfolge zeigt: steigende Bewerberzahlen, sinkende Fluktuation, hohe Motivation und sogar Auszeichnungen wie den Corporate Health Award.

Im BGM-Podcast haben wir darüber gesprochen, wie ein ganzheitlicher Managementansatz aussieht, der Menschen und Unternehmen gleichermaßen stärkt.

Podcast-Episode: Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie

BGM! Ja, aber richtig!
BGM! Ja, aber richtig!

Marco Schulz und der Genoverband e.V.:

Marco Schulz
Marco Schulz

Vom Zahlenmenschen zum BGM-Befürworter

Marco Schulz ist gelernter Bankkaufmann, Wirtschaftsprüfer und Controller – also jemand, der traditionell in Zahlen denkt.
Trotzdem ist er überzeugt:

„Ein gut gemachtes BGM hat eine hohe Rendite – und zwar nicht nur in Euro, sondern auch in Motivation, Bindung und Resilienz.“

Sein Blick auf das BGM ist klar: Es muss Teil der Unternehmensstrategie sein und den Geschäftszweck unterstützen. Dafür braucht es:

  • eine klare Verantwortung im Unternehmen
  • echtes Budget
  • ein langfristiges Commitment der Geschäftsleitung
  • und die Bereitschaft, Maßnahmen immer wieder zu evaluieren und anzupassen.


Herausforderungen im Arbeitsalltag des Genoverbandes

Die 2.500 Mitarbeitenden arbeiten in sechs Geschäftsfeldern – von Prüfung und Beratung über Bildung bis hin zu Steuer- und Rechtsberatung.
Besondere Belastungen:

  • Hohe Mobilität: Viele Beschäftigte sind im Außendienst unterwegs, mit langen Fahrzeiten und Hotelübernachtungen.
  • Saisonale Spitzen: Prüfungsfristen führen zu zeitweisem hohem Arbeitsdruck.
  • Bewegungsmangel: Bildschirmarbeit und Homeoffice sind Standard – und bergen Risiken für körperliche und mentale Gesundheit.
  • Führung auf Distanz: Teams arbeiten verteilt, was Kommunikation und Zusammenhalt erschwert.

So setzt der Genoverband sein BGM um

Das BGM startete 2014 – zunächst klein, dann Schritt für Schritt ausgebaut. Heute umfasst es:

  • Psychologische Gefährdungsbeurteilungen mit abgeleiteten Maßnahmen
  • Externe Mitarbeitendenberatung – anonym, niedrigschwellig, professionell
  • Gamification-Ansätze wie die jährliche Schrittchallenge mit kreativen Teamnamen
  • Ausbildung psychologischer Ersthelfer zur frühen Unterstützung bei psychischen Belastungen
  • Integration ins Führungskräfteprogramm „Führung@Geno“ für gesundheitsorientierte Führung auf Distanz
  • Personalentwicklungsprogramm „Let’s Grow“ mit Karrierepfaden und Soft-Skills-Trainings

Besonders wichtig: Fehlversuche sind erlaubt. Maßnahmen, die nicht greifen, werden eingestellt – erfolgreiche Programme dagegen ausgebaut.

Messbare Ergebnisse

Marco Schulz belegt den Erfolg nicht nur gefühlt, sondern auch mit Kennzahlen:

  • Bewerbungen: 2018 – ca. 800 Bewerbungen; 2024 – über 16.000 (in Zeiten des Fachkräftemangels)
  • Fluktuation: deutlich unter Branchenschnitt
  • Image: zweimaliger Gewinner des Corporate Health Award in der Kategorie „Große Dienstleister“

Tipps von Marco Schulz für Unternehmen

  1. Klein anfangen – erste Maßnahmen testen, Feedback einholen, weiterentwickeln.
  2. Verantwortung klären – eine feste Ansprechperson für BGM benennen.
  3. Langfristig denken – nicht nach einem Jahr Bilanz ziehen und abbrechen.
  4. Führungskräfte einbinden – sie sind Schlüsselpersonen für den Erfolg.
  5. Individuelle Bedürfnisse erkennen – Maßnahmen auf Zielgruppen zuschneiden.
  6. Positives Menschenbild – Vertrauen und Wertschätzung sind Basis jeder Gesundheitskultur.

Fazit: Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie: Das BGM des Genoverband e. V.

Das BGM des Genoverband e. V. zeigt: Gesundheit im Unternehmen ist kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor – auch und gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.

Mit klarer Verantwortung, messbaren Zielen und echter Integration in die Unternehmensstrategie wird BGM zu einer Investition, die sich mehrfach auszahlt – für die Menschen und für die Organisation.

YouTube-Episode: Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie

Vom Obstkorb zur ganzheitlichen Gesundheitsstrategie

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Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

„Der Gesundheitstag war nett – aber gebracht hat er uns eigentlich nichts.“

Solche Aussagen höre ich leider häufiger, als mir lieb ist.

Und das, obwohl Gesundheitstage in vielen Unternehmen als Türöffner für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) genutzt werden.

Was läuft also schief?

Genau darüber habe ich mit Dimitri Rutansky in einer Podcastfolge gesprochen.

Podcast-Episode: Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können
Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

Dimitri Rutansky:

Dimitri ist Personal Trainer, Ernährungsberater und Experte für bewegungsbasierte Gesundheitsförderung. Gemeinsam blicken wir auf über 20 durchgeführte Gesundheitstage zurück – mit all ihren Licht- und Schattenseiten.

Denn eins ist klar: Wer aus Fehlern lernt, kann daraus ein besseres Konzept entwickeln. Und genau deshalb ist dieser Beitrag mehr als ein Erfahrungsbericht – er ist ein Weckruf.

Gesundheitstag – Chance oder Alibi?

Viele Unternehmen wollen „etwas für die Gesundheit tun“. Das ist gut. Ein Gesundheitstag bietet eine greifbare Möglichkeit, sich als Arbeitgeber zu positionieren und Mitarbeitende niedrigschwellig abzuholen.

Aber: Ein Gesundheitstag ohne klare Zielsetzung, ohne gute Kommunikation und ohne Follow-up bleibt ein isoliertes Event. Er wirkt nicht nachhaltig – und verfehlt damit das eigentliche Ziel des BGMs.

Was wir in der Praxis beobachten, ist ernüchternd:

  • Angebote werden gebucht, ohne den Bedarf der Mitarbeitenden zu kennen.
  • Die interne Bewerbung ist halbherzig – Flyer fehlen, Mails gehen unter.
  • Budget und Zuständigkeiten sind unklar.
  • Technik funktioniert nicht – oder Materialien fehlen.
  • Teilnehmende fühlen sich überfordert, unterfordert oder sogar bloßgestellt.

Kurz gesagt: Der Gesundheitstag wird zum Stressfaktor statt zum Impulsgeber.


Drei echte Geschichten – und was wir daraus lernen

1. Der offene Hosenstall

Dimitri berichtete in unserem Gespräch von einem Vortrag, bei dem er – ohne es zu bemerken – mit offenem Hosenstall auf der Bühne stand. Das Publikum reagierte höflich, keiner sagte etwas – bis eine Teilnehmerin ihn nach dem Vortrag diskret darauf hinwies.

Die Pointe: Trotz dieses „Fails“ war der Vortrag ein voller Erfolg. Der Kunde hat ihn später mehrfach wiedergebucht.

Das Learning:
👉 Perfektion ist eine Illusion. Authentizität zählt. Wer professionell auf kleine Pannen reagiert, bleibt positiv in Erinnerung.


2. Die Reaktionslichter, die nicht leuchten wollten

In einem anderen Fall versagte die Technik: Ein Tool zur Reaktionsmessung ließ sich vor Ort nicht mit dem Tablet verbinden. Statt zu verzweifeln, wurden Hütchen ausgelegt – und die Übung improvisiert. Ziel erreicht, trotz technischer Panne.

Das Learning:
👉 Technik kann versagen. Der Ablauf nicht. Gute Vorbereitung bedeutet auch: Plan B in der Tasche zu haben.


3. Körperfettmessung ohne Kontext

Ein Unternehmen buchte Körperfettmessungen – ohne die Mitarbeitenden vorher zu informieren oder zu sensibilisieren. Die Folge: Verunsicherung, Unsicherheit, Unverständnis. Für manche war es eher ein Kontrollinstrument als ein Gesundheitsimpuls.

Das Learning:
👉 Gesundheitsangebote brauchen Einbettung und Dialog. Was nützt ein „Messwert“, wenn er nicht verstanden oder akzeptiert wird?


Was sind die häufigsten Fehler – und wie lassen sie sich vermeiden?

Aus unserer Erfahrung lassen sich die häufigsten Fehler in sechs Kernbereiche gliedern:

1. Fehlende Zielsetzung

👉 Warum machen wir das? Wer ist die Zielgruppe? Was soll erreicht werden?

2. Keine Bedarfsanalyse

👉 Wurden Mitarbeitende befragt? Wurden die richtigen Angebote ausgewählt?

3. Schwache interne Kommunikation

👉 Wurde der Tag sichtbar gemacht? Gab es Reminder, Aushänge, Führungskräfte als Multiplikatoren?

4. Unklare Zuständigkeiten

👉 Wer koordiniert intern? Wer übernimmt das Onboarding der Dienstleister?

5. Unterschätzte Vorbereitung

👉 Technik, Materialien, Zeitmanagement – alles muss sitzen. Improvisation ist kein Plan.

6. Keine Nachbereitung

👉 Was war gut? Was lässt sich verbessern? Welche Maßnahmen folgen?

Gesundheitstage brauchen Struktur – kein Bauchgefühl

Ein gelungener Gesundheitstag ist kein Zufallsprodukt. Er ist das Ergebnis klarer Planung, klarer Kommunikation und wertschätzender Umsetzung.

In unserem Podcast betonen wir beide:
👉 Wer nur Maßnahmen einkauft, aber keine Kultur aufbaut, verschenkt Potenzial.
👉 Wer die Mitarbeitenden nicht ernst nimmt, erzeugt Frust statt Vertrauen.
👉 Wer keinen klaren Prozess hat, scheitert spätestens beim zweiten Anlauf.

Was kannst Du konkret tun?

🔎 Vor dem Gesundheitstag:

  • Setze ein konkretes Ziel.
  • Definiere eine Zielgruppe.
  • Starte eine kurze Mitarbeitendenbefragung.
  • Kläre das Budget.
  • Ernenne eine verantwortliche Person oder ein kleines Kernteam.

📢 Während der Vorbereitung:

  • Kommuniziere über mindestens drei Kanäle (E-Mail, Flyer, Intranet, Führungskräfte).
  • Brief die Dienstleister – auch zu Kultur, Tonalität, Technik.
  • Teste alles: Technik, Materialien, Raumgröße, Abläufe.

Am Tag selbst:

  • Sei präsent. Sprich mit den Teilnehmenden. Hol Feedback ein.
  • Bleib gelassen – Pannen passieren. Authentizität wirkt stärker als Perfektion.

📊 Nach dem Gesundheitstag:

  • Frage die Teilnehmenden nach ihrer Meinung.
  • Sammle Feedback von den Dienstleistern.
  • Plane die nächsten Schritte. Ein Gesundheitstag darf kein Einzelfall bleiben.

Fazit: Fehler beim Gesundheitstag vermeiden

Ja, Gesundheitstage können schiefgehen. Aber sie können auch richtig gut werden.

Wichtig ist, dass wir sie nicht als reines Event sehen, sondern als Teil einer gesunden Unternehmenskultur.

Und dazu gehören eben auch:

  • die Bereitschaft zu lernen,
  • der Mut, transparent zu sein,
  • und die Einsicht, dass ein Gesundheitstag nie für sich alleine stehen darf.

Es geht nicht um Show. Es geht um Haltung!

YouTube-Episode: Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

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