Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

„Der Gesundheitstag war nett – aber gebracht hat er uns eigentlich nichts.“

Solche Aussagen höre ich leider häufiger, als mir lieb ist.

Und das, obwohl Gesundheitstage in vielen Unternehmen als Türöffner für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) genutzt werden.

Was läuft also schief?

Genau darüber habe ich mit Dimitri Rutansky in einer Podcastfolge gesprochen.

Podcast-Episode: Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können
Wenn der Gesundheitstag zum Stressfaktor wird – Typische Fehler und was wir daraus lernen können

Dimitri Rutansky:

Dimitri ist Personal Trainer, Ernährungsberater und Experte für bewegungsbasierte Gesundheitsförderung. Gemeinsam blicken wir auf über 20 durchgeführte Gesundheitstage zurück – mit all ihren Licht- und Schattenseiten.

Denn eins ist klar: Wer aus Fehlern lernt, kann daraus ein besseres Konzept entwickeln. Und genau deshalb ist dieser Beitrag mehr als ein Erfahrungsbericht – er ist ein Weckruf.

Gesundheitstag – Chance oder Alibi?

Viele Unternehmen wollen „etwas für die Gesundheit tun“. Das ist gut. Ein Gesundheitstag bietet eine greifbare Möglichkeit, sich als Arbeitgeber zu positionieren und Mitarbeitende niedrigschwellig abzuholen.

Aber: Ein Gesundheitstag ohne klare Zielsetzung, ohne gute Kommunikation und ohne Follow-up bleibt ein isoliertes Event. Er wirkt nicht nachhaltig – und verfehlt damit das eigentliche Ziel des BGMs.

Was wir in der Praxis beobachten, ist ernüchternd:

  • Angebote werden gebucht, ohne den Bedarf der Mitarbeitenden zu kennen.
  • Die interne Bewerbung ist halbherzig – Flyer fehlen, Mails gehen unter.
  • Budget und Zuständigkeiten sind unklar.
  • Technik funktioniert nicht – oder Materialien fehlen.
  • Teilnehmende fühlen sich überfordert, unterfordert oder sogar bloßgestellt.

Kurz gesagt: Der Gesundheitstag wird zum Stressfaktor statt zum Impulsgeber.


Drei echte Geschichten – und was wir daraus lernen

1. Der offene Hosenstall

Dimitri berichtete in unserem Gespräch von einem Vortrag, bei dem er – ohne es zu bemerken – mit offenem Hosenstall auf der Bühne stand. Das Publikum reagierte höflich, keiner sagte etwas – bis eine Teilnehmerin ihn nach dem Vortrag diskret darauf hinwies.

Die Pointe: Trotz dieses „Fails“ war der Vortrag ein voller Erfolg. Der Kunde hat ihn später mehrfach wiedergebucht.

Das Learning:
👉 Perfektion ist eine Illusion. Authentizität zählt. Wer professionell auf kleine Pannen reagiert, bleibt positiv in Erinnerung.


2. Die Reaktionslichter, die nicht leuchten wollten

In einem anderen Fall versagte die Technik: Ein Tool zur Reaktionsmessung ließ sich vor Ort nicht mit dem Tablet verbinden. Statt zu verzweifeln, wurden Hütchen ausgelegt – und die Übung improvisiert. Ziel erreicht, trotz technischer Panne.

Das Learning:
👉 Technik kann versagen. Der Ablauf nicht. Gute Vorbereitung bedeutet auch: Plan B in der Tasche zu haben.


3. Körperfettmessung ohne Kontext

Ein Unternehmen buchte Körperfettmessungen – ohne die Mitarbeitenden vorher zu informieren oder zu sensibilisieren. Die Folge: Verunsicherung, Unsicherheit, Unverständnis. Für manche war es eher ein Kontrollinstrument als ein Gesundheitsimpuls.

Das Learning:
👉 Gesundheitsangebote brauchen Einbettung und Dialog. Was nützt ein „Messwert“, wenn er nicht verstanden oder akzeptiert wird?


Was sind die häufigsten Fehler – und wie lassen sie sich vermeiden?

Aus unserer Erfahrung lassen sich die häufigsten Fehler in sechs Kernbereiche gliedern:

1. Fehlende Zielsetzung

👉 Warum machen wir das? Wer ist die Zielgruppe? Was soll erreicht werden?

2. Keine Bedarfsanalyse

👉 Wurden Mitarbeitende befragt? Wurden die richtigen Angebote ausgewählt?

3. Schwache interne Kommunikation

👉 Wurde der Tag sichtbar gemacht? Gab es Reminder, Aushänge, Führungskräfte als Multiplikatoren?

4. Unklare Zuständigkeiten

👉 Wer koordiniert intern? Wer übernimmt das Onboarding der Dienstleister?

5. Unterschätzte Vorbereitung

👉 Technik, Materialien, Zeitmanagement – alles muss sitzen. Improvisation ist kein Plan.

6. Keine Nachbereitung

👉 Was war gut? Was lässt sich verbessern? Welche Maßnahmen folgen?

Gesundheitstage brauchen Struktur – kein Bauchgefühl

Ein gelungener Gesundheitstag ist kein Zufallsprodukt. Er ist das Ergebnis klarer Planung, klarer Kommunikation und wertschätzender Umsetzung.

In unserem Podcast betonen wir beide:
👉 Wer nur Maßnahmen einkauft, aber keine Kultur aufbaut, verschenkt Potenzial.
👉 Wer die Mitarbeitenden nicht ernst nimmt, erzeugt Frust statt Vertrauen.
👉 Wer keinen klaren Prozess hat, scheitert spätestens beim zweiten Anlauf.

Was kannst Du konkret tun?

🔎 Vor dem Gesundheitstag:

  • Setze ein konkretes Ziel.
  • Definiere eine Zielgruppe.
  • Starte eine kurze Mitarbeitendenbefragung.
  • Kläre das Budget.
  • Ernenne eine verantwortliche Person oder ein kleines Kernteam.

📢 Während der Vorbereitung:

  • Kommuniziere über mindestens drei Kanäle (E-Mail, Flyer, Intranet, Führungskräfte).
  • Brief die Dienstleister – auch zu Kultur, Tonalität, Technik.
  • Teste alles: Technik, Materialien, Raumgröße, Abläufe.

Am Tag selbst:

  • Sei präsent. Sprich mit den Teilnehmenden. Hol Feedback ein.
  • Bleib gelassen – Pannen passieren. Authentizität wirkt stärker als Perfektion.

📊 Nach dem Gesundheitstag:

  • Frage die Teilnehmenden nach ihrer Meinung.
  • Sammle Feedback von den Dienstleistern.
  • Plane die nächsten Schritte. Ein Gesundheitstag darf kein Einzelfall bleiben.

Fazit: Fehler beim Gesundheitstag vermeiden

Ja, Gesundheitstage können schiefgehen. Aber sie können auch richtig gut werden.

Wichtig ist, dass wir sie nicht als reines Event sehen, sondern als Teil einer gesunden Unternehmenskultur.

Und dazu gehören eben auch:

  • die Bereitschaft zu lernen,
  • der Mut, transparent zu sein,
  • und die Einsicht, dass ein Gesundheitstag nie für sich alleine stehen darf.

Es geht nicht um Show. Es geht um Haltung!

YouTube-Episode: Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

Gesundheitstag geplant? Diese Fehler solltest Du kennen – mit Dimitri Rutansky

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Es gibt kein Personal in meiner Branche

Es gibt kein Personal in meiner Branche

In der Gesundheitsbranche höre ich oft den Satz: „Es gibt kein Personal, wir finden einfach niemanden.“ Vor Kurzem erhielt ich einen Kommentar unter einem meiner Videos, der das Problem aus einer anderen Perspektive beleuchtet. Der Autor schrieb:

„Meine Mitarbeiter wissen, dass es kein Personal in unserer Branche gibt, und sind seit Jahren 20–30 Tage im Jahr ‚krank‘. Bei jedem Halskratzen wird sich eine Woche Auszeit gegönnt. Wenn ich frage, wie sie sich im Team fühlen und mit den Arbeitsbedingungen zurechtkommen, ist alles prima. Wenn ich frage, was wir verbessern können, kommt ‚weniger Stunden und mehr Gehalt‘. Das ist aber nicht möglich, da wir schon sehr gut bezahlen. Was tun?“

Dieser Kommentar blieb mir nicht nur im Gedächtnis, er hat mich auch dazu bewegt, genauer über meine eigene Erfahrung nachzudenken. Denn ich bin überzeugt: Der Mangel an Fachkräften ist kein Naturgesetz. Vieles hängt vom Mindset und der Unternehmenskultur ab.

Warum ich keinen Personalmangel habe

Ich weiß, das klingt vielleicht provokant, aber ich behaupte: Personalmangel gibt es für mich nicht. Als ich kürzlich drei Stellen ausgeschrieben habe, erhielt ich über 100 Bewerbungen. Es war eine Herausforderung, die besten Kandidaten auszuwählen, weil so viele von ihnen hervorragend qualifiziert waren. Was unterscheidet uns als Arbeitgeber von anderen?

Mein Ansatz ist klar: Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem unsere Mitarbeitenden top performen können und sich wertgeschätzt fühlen. Dazu gehören:

  • Abwechslung: Unsere Mitarbeitenden arbeiten nicht nur im Büro, sondern sind auch beim Kunden aktiv. Dieser Mix aus Routine und neuen Aufgaben hält den Job spannend.
  • Verantwortung und Vertrauen: Meine Mitarbeitenden tragen große Eigenverantwortung. Sie planen eigenständig und wissen, dass ich ihnen vertraue.
  • Wertschätzung: Wir zeigen klar, dass jede und jeder im Team wichtig ist. Gleichzeitig wissen alle, dass sie ersetzbar sind – das gehört zur Transparenz in unserem Unternehmen.

Diese Mischung sorgt dafür, dass meine Mitarbeitenden nicht 20–30 Tage krank sind, weil sie „mal eine Pause brauchen“. Krank ist krank, aber wir erleben keine unnötigen Fehlzeiten. Ich denke, das hat viel mit der gelebten Unternehmenskultur zu tun.

Wie Du Deine Mitarbeitenden stärker einbinden kannst

Für Unternehmen, die sich mit ähnlichen Problemen wie der Kommentator auseinandersetzen, möchte ich ein paar konkrete Tipps geben:

  1. Arbeitsstrukturen hinterfragen:
    • Gibt es wirklich keine Möglichkeit für Homeoffice oder flexiblere Arbeitszeiten?
    • Können Deine Mitarbeitenden selbst Kundentermine planen oder ihren Arbeitstag mitgestalten?
  2. Mehr Eigenverantwortung schaffen:
    • Überlege, wie Du Deine Mitarbeitenden stärker in Entscheidungen einbeziehen kannst.
    • Gebe ihnen die Freiheit, Verantwortung für ihren Bereich zu übernehmen.
  3. Sei ein Vorbild:
    • Dein Verhalten als Führungskraft prägt die Unternehmenskultur. Wenn Du selbst oft unzufrieden oder krank bist, wirkt sich das auf Dein Team aus.
    • Zeige, wie wichtig Zufriedenheit und Engagement sind, indem Du es vorlebst.
  4. Lass Dich nicht erpressen:
    • Wenn jemand mehr Gehalt fordert oder weniger Stunden arbeiten möchte, obwohl Du schon überdurchschnittlich viel bietest, lass Dich nicht unter Druck setzen. Eine starke Unternehmenskultur basiert auf klaren Prinzipien, nicht auf kurzfristigen Zugeständnissen.

Fazit: Personalmangel ist oft eine Frage des Mindsets

Ich glaube, dass Personalmangel nicht nur mit äußeren Faktoren wie Fachkräftemangel oder Branchensituation zusammenhängt. Vielmehr sind es das Mindset und die Unternehmenskultur, die entscheiden, ob Menschen gerne Teil eines Teams sein wollen. Arbeitgeber, die einen wertschätzenden und abwechslungsreichen Arbeitsplatz bieten, ziehen die richtigen Mitarbeitenden an – und halten sie langfristig.

Mein Appell: Schaut genau hin, was in Eurer Organisation möglich ist. Hinterfragt Strukturen, bringt Abwechslung und Vertrauen ins Team, und seid ein Vorbild. Dann werdet Ihr sehen: Der vielbeschworene Personalmangel ist nicht in Stein gemeißelt.

Youtube: Es gibt kein Personal in meiner Branche


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